Die Insel

Ameland ist die zweitnördlichste der fünf westfriesischen Inseln in den Niederlanden. Von Wickede aus fährt man etwa 3 ½ bis 4 Stunden mit dem Auto bis ins friesische Holwerd. Der Ort ist klein und vor allem geprägt durch den Fährhafen, der Ameland in der Hauptsaison stündlich mit dem Festland verbindet.

Was man über Ameland wissen muss

Ameland ist vielfältig: Familien kommen mit ihren Kindern, um ihnen Sonne, Sand, Meer, Dünen und Freiheit zu bieten und sich selbst ein wenig Entspannung zu gönnen. Es kommen Angler, Windsurfer oder Muschelsammler, ältere Menschen zum Entspannen und Sportbegeisterte. Jugendgruppen haben eine lange Tradition auf Ameland und sind daher auf der Insel bei Einheimischen und TouristInnen bekannt – auch wenn sie einmal für Unruhe am Strand sorgen oder das alljährliche BetreuerInnen-Suchspiel das Stadtbild in Nes bunt macht. Die AmeländerInnen sind nicht nur herzlich ihren Gästen gegenüber, sondern auch sehr tierlieb: Hunde rennen über den Strand und es gibt viele Reitställe und die traditionelle Friesenzucht. Man könnte es fortsetzen. Aber schon jetzt wird einem klar, dass jede und jeder auf seine Weise hier etwas findet, um sich wohl zu fühlen. Die etwa einstündige Fährüberfahrt bietet dabei genug Zeit Abstand zum eigenen Alltag zu gewinnen. Mit dem Fährschiff können bis zu 1000 Passagiere, 75 Autos, Räder und sogar Reisebusse zur Insel transportiert werden.

In jedem der vier Orte auf Ameland Nes, Buren, Ballum und Hollum gibt es Supermärkte, in denen man alles für den täglichen Bedarf besorgen kann. Unsere Einkäufe für die Freizeit nehmen wir jedoch zu einem großen Teil aus Wickede und Umgebung mit, da die Inselpreise doch recht hoch sein können. Hollum und Nes sind die etwas größeren Orte, die natürlich auch etwas mehr bieten an Geschäften und Unterhaltung. Buren ist der Ort, in dem es die meisten Bauernhöfe gibt, die in den Sommer- und auch Herbstferien Ziel vieler Kinder- und Jugendgruppen sind. Auch wir haben für 2022 hier unsere Unterkunft gefunden. Ballum hat einen Flugplatz. Von dort aus kann man Rundflüge buchen und auch zu den benachbarten Inseln Vlieland und Texel fliegen. Außerdem werden dort auf dem Flugplatzgelände Fallschirmspringerkurse angeboten.

Medizinische Versorgung

Der Flugplatz hat zudem auch eine andere wichtige Funktion. Denn auf Ameland gibt es kein Krankenhaus. Bei akuten Fällen, die nicht vor Ort behandelt werden können, werden die PatientInnen daher innerhalb von kurzer Zeit ins nahe gelegene Dokkumer Krankenhaus aufs Festland geflogen oder auch in die Universitätsklinik nach Groningen. Auf der Insel sind zwei sehr kompetente Allgemeinmediziner in Nes und Ballum tätig. Außerdem gibt es einen Zahnarzt in Ballum. Die Ärzte sprechen sehr gut Deutsch und sind immer kurzfristig erreichbar – wenn man sie dann doch mal braucht.

Aktivitäten auf Ameland

Auf Ameland können wir so viel unternehmen und jedes Jahr entdecken wir Neues! Das alles aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen Daher hier nur ein kurzer Überblick zu den Klassikern:

Die Natur Amelands bietet eine unglaubliche Fülle. Ein mittlerweile gut ausgebautes Radwegenetz führt zu den schönsten Plätzen der Insel. Beliebt ist die Tour zum „Oerd“. Das ist ein Gebiet im Osten der Insel. Dort befindet sich der höchste Punkt Amelands. Wenn er 25 Meter hoch ist, so ist es viel. Ist man erst einmal oben am Aussichtspunkt, kann man die Nachbarinsel Schiermonnikoog sehen. Wenn man von Hollum zum Oerd fährt, hat man von Hollum aus satte 25 km vor sich und einmal die gesamte Insel überquert.

Auf dem Wasser gibt es auch noch einiges zu erleben. Mit dem Ausflugsboot geht es auf Tour zur Robbenbank oder zur Muschelbank. Außerdem bietet „Ameland Adventures“ Rafting auf der Nordsee und Kajakfahren an. Danach ist definitiv jeder nass und es macht gerade in der Gruppe riesig Spaß.

Wenn wir etwas über die Geschichte und die Tierwelt der Insel erfahren wollen, können wir auch verschiedene Museen besuchen. Das ist meist ein Schlechtwetterprogramm, wenn wir z.B. mal keine Wanderungen oder Fahrradtouren unternehmen können und der Strand zu nass ist. Das Naturkundemuseum in Nes ist besonders beliebt. Dort gibt es viele interessante Dinge zu entdecken. Es gibt eine Ausstellung über das Leben an Land und in der Nordsee. Ein historisches Museum in Hollum bietet einen eindrucksvollen Einblick in die frühen Jahre des Ortes.

Ein Besuch auf dem bekannten Wahrzeichen der Insel, dem Ameländer Leuchtturm darf natürlich auch nicht im Programm fehlen. Er wurde 1880 gebaute und ragt 55 Meter über den Strand von Hollum. Seit 2005 wird der Turm nicht mehr von der Küstenwache benutzt. Die Küstenlinie wird stattdessen Tag und Nacht von Kameras beobachtet. Das charakteristische Licht scheint jedoch noch immer über die Insel und der Leuchtturm ist für Besucher zugänglich. Im Innern findet sich eine interessante Ausstellung. Wir nehmen natürlich die Herausforderung an und klettern die 236 Stufen hoch, um oben von der Plattform aus mit dem rundum Panoramablick belohnt zu werden.

Alle zwei Wochen gibt es einen Markt mit Straßenfest, die sogenannte Braderie, in Nes. Es gibt an vielen Ständen allerlei Nützliches und Schönes zu kaufen. Kinder bieten auf Wolldecken sitzend ihre aussortierten Schätze an. Am „kleinsten Poffertjesstand“ der Niederlande werden Poffertjes in vielen Variationen angeboten. Im Abstand von nur wenigen Metern gibt es Bratwurst, Waffeln, Chinesische und Indonesische Gerichte, Zuckerwatte, sauren Hering und noch so manches mehr. Also wirklich für jeden Geschmack etwas.

Das alljährliche „Roggenfest“ ist das Highlight im Sommer und findet in Nes meist am ersten Freitag im August statt. Viele Musikgruppen, Jongleure und Schausteller sind dann im Ortszentrum unterwegs. Am Nachmittag singen einige der Inselchöre in der „Nederlands Hervormde Kerk“ in Nes.

Krönender Abschluss der Saison ist meist die Demonstration der traditionellen Seenotrettung aus früheren Zeiten. Zehn Pferde ziehen ein Kettenfahrzeug, auf dem ein Rettungsboot verankert ist, zum Südweststrand von Hollum. Die Pferde laufen auf einem speziell dafür ausgewiesenen Weg und viele Menschen besuchen dieses Schauspiel.

Ein paar Bilder vom Lagerleben findet ihr hier.

Strandleben

Am liebsten sind die meisten Jugendlichen mit uns am Strand und am oder im Meer. Aber trotz vieler TouristInnen, die in den Sommermonaten die Insel besuchen, gibt es keine überfüllten Strände. Alle finden genug Platz an der Sonne und einen freien Blick auf das Wasser. Alle vier Orte der Insel haben ausgewiesene Strände, die durch RettungsschwimmerInnen beaufsichtigt werden und so zur Sicherheit der Badenden beitragen. Je nach Wetter ist die Nordsee im Sommer zwischen 17 und 20 Grad Celsius warm.

Wetter

Die Außentemperaturen liegen im Durchschnitt zwischen 20 und 23 Grad Celsius. Auf Ameland scheint die Sonne wesentlich häufiger als auf dem Festland. Wenn es z.B. auf dem Festland regnet, scheint auf Ameland meistens noch die Sonne. Häufig weht ein frischer Wind. Inselwetter unterscheidet sich von Festlandswetter. Allerdings sollten auch im Sommer eine Regenjacke, feste Schuhe und sonstige wetterfeste Kleidung nicht im Gepäck fehlen (siehe hierzu auch unsere Packliste). Für AllergikerInnen eignet sich das Klima hervorragend, ebenso für Bronchitis Geplagte, die durch das Reizklima einmal freier atmen können. Auch Hautproblemen werden häufig gelindert.

Wir freuen uns jetzt schon wieder auf die gemeinsame Zeit auf Ameland! Langeweile kommt dabei nie auf. Gefühlt geht unser Besuch immer zu schnell vorbei und gleichzeitig erinnern sich alle an die vielen verschiedenen Aktionen und sammeln Erinnerungen.

Weitere Infos zu Ameland sind auf der Website der Touristeninfo zu finden: http://www.ameland.nl. Wer ein wenig mit der Niederländischen Sprache vertraut ist, wird dort sehr viel Wissenswertes über die Insel erfahren.

error: Content is protected !!